Bilder verkleinern: Wie es geht und was man beachten muss
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Wenn man die Dateigröße pixelbasierter Bilder verkleinern möchte, kann man dies auf zwei verschiedene Weisen tun. Man kann:
- 1) ein Bild runterskalieren. Bildhöhe und -breite werden dabei verkleinert und die Anzahl der Pixel nimmt ab.
- 2) ein Bild komprimieren. Dies kann verlustbehaftet oder verlustfrei erfolgen. In den meisten Fällen haben wir es jedoch mit einer verlustbehafteten Kompression zu tun.
Und natürlich werden die beiden Weisen häufig miteinander kombiniert, so dass man schließlich eine Bilddatei mit weniger Pixeln und gleichzeitig hoher Kompression hat.
Wie kann ich Bilder ohne Qualitätsverlust verkleinern?
Diese Frage wird sehr häufig gestellt. Dass die Verkleinerung einer Bilddatei ohne Qualitätsverlust prinzipiell möglich ist, wurde unter 2) schon angedeutet. Manche Dateiformate unterstützen tatsächlich eine verlustfreie Kompression. Das heißt, die Dateigröße kann reduziert werden, ohne dass Bildinformation verloren geht. Oft ist mit „ohne Qualitätsverlust“ aber gemeint, dass kein direkt sichtbarer Qualitätsverlust vorliegt. In dem Fall wäre sogar eine verlustbehaftete Kompression möglich, was die Datei erheblich kleiner macht. Wie die Komprimierung von Bilddateien im Einzelnen erfolgt und welche Dateiformate Sie in dem Zusammenhang kennen sollten, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.
Welche Dateiformate eignen sich für eine verlustfreie Verkleinerung?
Die beiden wichtigsten Formate, die verlustfreie Kompression unterstützen, sind TIFF und PNG. Allerdings sind die Dateien nach der Kompression meistens immer noch sehr groß im Vergleich zu solchen, die in dem Format vorliegen, das für die Speicherung von Fotos das bekannteste ist. Gemeint ist hier natürlich das JPEG-Format.
Weil digitale Fotos sehr häufig als JPEG vorliegen, beschränken wir uns in diesem Artikel hauptsächlich auf diesen Dateityp. Es gibt übrigens keinen Unterschied zwischen JPEG und JPG. Die kürzere Form ist lediglich ein Relikt älterer Windows-Versionen, die nur drei Zeichen als Endung vorsahen.
Wie kann ich bei einem Bild die Anzahl der Pixel verkleinern?
Für die meisten Zwecke benötigt man kein vollaufgelöstes Bild, das in Kalendergröße gedruckt werden kann. Wenn Sie z.B. Fotos für die Verwendung auf einer Website vorgesehen haben oder Vorschaubilder per E-Mail versenden möchten, sollten Sie zunächst damit beginnen, die Pixelmaße zu verkleinern und somit die Anzahl der Pixel zu verringern. Diesen Prozess bezeichnet man wie schon erwähnt als Runterskalierung. Er kann je nach Gerät und Betriebssystem mit ganz unterschiedlichen Tools umgesetzt werden. Wir können Ihnen hier daher nur einen kleinen Ausschnitt vorstellen und starten mit einer klassischen Anwendung, die Sie bestimmt kennen.
Bildmaße verkleinern mit Microsoft Paint
Unter Windows können Sie zum Runterskalieren von Bilddateien einfach das Programm Paint benutzen. Sie müssen also nicht einmal eine Software-Installation durchführen, sondern kommen mit Bordmitteln des Betriebssystems aus.
Und so geht es:
1. Starten Sie Paint und öffnen Sie die gewünschte Datei (alternativ: Rechtsklick auf Datei > Öffnen mit > Paint)
2. Navigieren Sie im Menü zu Bild > Größe ändern.
3. Tragen Sie in den Feldern Horizontal oder Vertikal einen neuen Wert ein (entweder Prozentsatz oder Pixelanzahl). Wenn der Haken unter Seitenverhältnis beibehalten gesetzt ist, reicht es aus, wenn Sie einen Wert eintragen.
4. Nachdem Sie auf OK geklickt haben, müssen Sie das Bild nur noch speichern. Am besten unter einem neuen Dateinamen (Speichern unter), da die Originaldatei sonst überschrieben wird.
Leider ist es mit Paint nicht möglich, aus verschiedenen JPEG-Kompressionsstufen zu wählen. Um Bilder zusätzlich zu einer vorgenommenen Skalierung stark zu komprimieren, müssen Sie entweder zusätzliche Software herunterladen oder einen der zahlreichen Online-Dienste nutzen. Beides hat seine Vor- und Nachteile, auf die wir noch eingehen werden.
Wie kann ich mehrere Bilder auf einmal verkleinern?
Die Verkleinerung mehrerer Bilddateien in einem Durchgang erfolgt durch eine sogenannte Stapelverarbeitung (engl. batch processing). Am elegantesten funktioniert das sicherlich per Befehl über eine Shell wie Bash oder PowerShell. Allerdings stellt das Handling per Befehlszeile eine große Hürde dar. Die allermeisten Nutzer kennen schließlich nur die Arbeit über eine grafische Benutzeroberfläche und sind mit der Syntax einer Shell nicht vertraut. Insofern stellen wir hier zunächst den Bildbetrachter IrfanView vor, der Stapelverarbeitungen ohne die Kenntnis von Befehlen ermöglicht und dennoch vergleichsweise mächtig ist.
Variante 1 – Stapelverarbeitung mit IrfanView
Mit IrfanView lassen sich Bilder per Stapelverarbeitung skalieren und beliebig komprimieren, indem man die entsprechenden Einstellungen über Schieberegler und Schaltflächen vornimmt. Dazu navigiert man im Menü zu Datei > Batch(Stapel)-Konvertierung / Umbenennung.
Wie der beigefügte Screenshot zeigt, sind 100 Qualitätsstufen für JPEG-Dateien möglich. Daneben gibt es zahlreiche andere Einstellungsmöglichkeiten. Besonders praktisch ist die Option Dateigröße setzen. Jede einzelne Datei wird dann so umgerechnet, dass sie der Zielgröße entspricht.
Wenn gleichzeitig eine Skalierung der Dateien vorgenommen werden soll, muss Spezial-Operation aktiv angehakt werden und unter Setzen die entsprechende Operation definiert werden.
Zwar sind Programme wie IrfanView oder XnView für die private und edukative Nutzung kostenlos, aber für den kommerziellen Einsatz in Firmen bedarf es einer Lizenz. Zudem zeichnen sich die genannten Lösungen nicht gerade durch intuitive Bedienbarkeit aus. Aber – und das ist ihr Vorteil – man kann mit ihnen, wenn man sich erstmal eingelesen hat, sehr viele Einstellungen in die Stapelverarbeitung aufnehmen.
Variante 2 – Stapelverarbeitung per Shell-Befehl (für Fortgeschrittene)
Für unser Beispiel per Befehlszeile verwenden wir die Windows PowerShell. Als Tool bietet sich hier die freie Software ImageMagick an. Mit ImageMagick lassen sich große Mengen an Bildern verkleinern, wenn man ein paar einfache Befehle beherrscht. Zwei davon möchten wir Ihnen exemplarisch vorstellen:
magick mogrify -resize 800 *.jpg *.jpeg
Bedeutung: Alle JPEG-Dateien im Quellverzeichnis (beide Dateiendungen berücksichtigt) werden auf 800 Pixel skaliert (längste Seite).
magick convert -quality 10 *.jpg *.jpeg
Bedeutung: Alle JPEG-Dateien werden in Qualitätsstufe 10 konvertiert (Minimum 1, Maximum 100) und entsprechend stark komprimiert.
Hinweise: mogrify überschreibt die Quelldateien, convert erzeugt neue Dateien. Bei Verwendung von Bash ist das vorangestellte magick wegzulassen.
Die Performance von ImageMagick ist übrigens enorm, selbst Ordner mit hunderten von Dateien arbeitet das Programm innerhalb kürzester Zeit ab.
Wie kann ich Bilder mit Photoshop verkleinern?
Das professionelle Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop lässt natürlich beides zu: Sowohl die Verkleinerung eines Bildes über Skalierung als auch über Kompression.
Zum Skalieren eines geöffneten Bildes drücken Sie Strg+Alt+I oder klicken Sie im Hauptmenü unter Bild auf Bildgröße. Der hier beigefügte Screenshot ist mehr oder weniger selbsterklärend. Oben sind die gewünschten Pixelmaße einzugeben, unten erscheint dann die errechnete Größe (in cm, mm etc.) Ein Klick auf OK und die entsprechende Einstellung wird auf das Bild angewendet.
Verschiedene JPEG-Komprimierungsstufen können Sie beim Speichern einer Datei wählen. Gehen Sie dazu auf Datei > Speichern unter und wählen Sie das Format JPEG aus. Es öffnet sich ein kleines Fenster, das die Wahl aus 12 Qualitätsstufen zulässt.
Auch eine Stapelverarbeitung ist mit Adobe Photoshop möglich. Die Routine muss aber zunächst angelegt und gespeichert werden. Dazu gehen Sie im Menü auf Datei > Skripten > Bildprozessor. Nachdem Sie Quellordner, Zielordner sowie die von Ihnen gewünschten Parameter festgelegt haben, klicken Sie abschließend auf Ausführen.
Wie kann ich Bilder mit GIMP verkleinern?
Mit der freien Software GIMP funktioniert es ähnlich wie mit Adobe Photoshop.
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- Öffnen Sie die Datei, die Sie verkleinern möchten.
- Klicken Sie im Hauptmenü unter Bild auf Bild skalieren.
- Geben Sie im Abschnitt Bildgröße die gewünschten Pixelmaße an.
Im Abschnitt Qualität kann gewählt werden, wie die Pixelwerte des skalierten Bildes berechnet (interpoliert) werden. Achtung: Dies ist nicht zu verwechseln mit den JPEG-Qualitätsstufen.
Zur Wahl der Kompression gelangt man, indem man im Menü unter Datei auf Exportieren als klickt und dort als Dateityp JPEG wählt. Unter Qualität muss dann ein Wert zwischen 1 und 100 gewählt werden, wobei 92 als Default-Wert gesetzt ist.
Auch mit GIMP sind Stapelverarbeitungen möglich, allerdings muss dazu erst ein entsprechendes Plugin installiert werden. Um die Sache nicht unnötig zu verkomplizieren, belassen wir es daher bei dieser Information und verweisen dazu auf diesen Artikel.
Wie kann ich auf einem Android-Gerät Bilder verkleinern?
Für Handyfotos gibt es einen kleinen Trick: Man mache einfach einen Screenshot des zu verkleinernden Bildes, denn die Bildschirmaufnahme nimmt üblicherweise weniger Speicherplatz ein als die Originaldatei. Warum? Nun, die Auflösung der Kamera ist bei modernen Smartphones meistens deutlich höher als die des Displays. Ein Screenshot führt also zu einer Runterskalierung. Ggf. müssen Sie den Screenshot dann noch zurechtschneiden, um störende schwarze Ränder zu entfernen. Dazu reichen die Bordmittel des Geräts aber in der Regel völlig aus.
Update: Der Vorgang ist nur dann sinnvoll, wenn Screenshots als JPEG-Datei gespeichert werden. Neuere Android-Versionen erzeugen bei Bildschirmaufnahmen leider ausschließlich Dateien im verlustfreien PNG-Format, das für Fotos eher ungeeignet ist.
Alternativ gibt es natürlich zahlreiche Drittanbieter-Apps, mit denen sich Bilder gezielt skalieren und / oder komprimieren lassen. Als Beispiel sei hier die App Bildgröße – Fotos verkleinern genannt, die im Google Play Store kostenlos erhältlich ist und sich durch Werbung finanziert.
Wie kann ich mit dem iPhone Bilder verkleinern?
Die eleganteste Lösung fürs iPhone bietet sicherlich Apples Kurzbefehle-App (engl. Shortcuts). Ist die Anwendung installiert, gehen Sie wie folgt vor:
Schritt 1: Öffnen Sie die App Kurzbefehle > Tippen Sie auf Aktionen hinzufügen > Geben Sie Bilder verkleinern in die Suchmaske ein und wählen Sie die Aktion Bildgröße ändern aus. Nun geben Sie die gewünschten Pixelmaße ein.
Schritt 2: Tippen Sie auf Weiter > Benennen Sie den Kurzbefehl (z.B. „Bild verkleinern“) > Abschließend tippen Sie auf Fertig und der Kurzbefehl wird aktiviert.
Schritt 3: Ab sofort können Sie bei Nutzung der Foto-App sagen „Siri, Bild verkleinern“ und der Befehl wird automatisch umgesetzt.
Natürlich gibt es auch für das iPhone (bzw. für iOS) zahlreiche Apps von Drittanbietern, die sich der Bildverkleinerung widmen. Da wäre z.B. die gleiche App wie die für Android genannte – in Apples App Store heißt sie einfach nur Bildgröße (Untertitel: Fotos verkleinern und teilen) – oder die ebenfalls sehr populäre Anwendung namens PicsArt.
Wie kann ich Bilder für eine E-Mail verkleinern?
Wenn Sie Mac- oder iPhone-Nutzer sind, ist es ganz einfach. Bei Apples hauseigener E-Mail-App (Mail) ist bereits eine sehr praktische Funktion eingebaut, um Fotos zu verkleinern. Möchte man einer E-Mail ein Bild anhängen, stellt einen die Anwendung automatisch vor die Wahl der Dateigröße. Sie können wählen zwischen: Klein, Mittel, Groß und Originalgröße.
Windows- oder Android-Nutzer haben es da etwas schwieriger. Schauen Sie sich dazu einfach die entsprechenden Abschnitte dieses Artikels an, oder – und das ist vielleicht die beste Option – denken Sie darüber nach, die Bilder in voller Größe über einen Dienst wie WeTransfer zu verschicken. Das Versenden eines Download-Links ist ohnehin die elegantere Lösung. Alles, was Sie hierfür wissen müssen, haben wir in einem separaten Artikel für Sie zusammengefasst. Sie können ihn hier abrufen.
Wie kann ich Bilder online verkleinern?
Bei werbefinanzierten Online-Diensten wie iloveimg.com ist die Bedienung so einfach gehalten, dass sie mehr oder weniger selbsterklärend ist. Solche Seiten richten sich an Nutzer, die nur geringe Kenntnisse in puncto Bildbearbeitung mitbringen. Sie können auf iloveimg.com Bilddateien entweder runterskalieren oder komprimieren und das sogar jeweils im Stapel (maximal 30 Dateien). Der ebenfalls beliebte Dienst compressjpeg.com bietet hingegen nur die Komprimierung von JPEG-Dateien an. Dort dürfen es maximal 20 Dateien pro Durchlauf sein.
Wie kann ich PNG-Bilder (online) verkleinern?
Wenn Sie eine PNG-Datei vorliegen haben, ist diese bereits komprimiert, allerdings verlustfrei, so dass die Datei, wenn Sie fotografische Elemente enthält, immer noch mehrere Megabyte groß ist – zu viel für schnelles Laden auf Webseiten. In solchen Fällen kann man von einer verlustbehafteten Komprimierung profitieren. Der Anbieter tinypng.com hat das erkannt und bietet über seine Website solche Umwandlungen an. Die Dateien werden dort analysiert und anschließend mit etwas weniger Farbumfang neu geschrieben. Oft lässt sich so 70 Prozent Datenvolumen einsparen, ohne dass ein sichtbarer Unterschied erkennbar wäre.
Nachteile kostenloser Online-Dienste
Das, was die oben genannten Dienste leisten, ist schön und gut, aber die Sache hat natürlich auch einen Haken, zumindest wenn Ihnen Ihre privaten Daten etwas bedeuten. In dem Fall sollten Sie zweimal darüber nachdenken, ob Sie Ihre Fotos auf Server hochladen, von denen Sie nicht wissen, wer dahinter steckt und wie mit den Daten verfahren wird. Natürlich wird auf solchen Websites stets versichert, dass hochgeladene Bilder sofort wieder gelöscht werden. Ob das tatsächlich geschieht, steht freilich auf einem anderen Blatt. Zudem können Fotos ja auch sensible Metadaten enthalten. Als Beispiel seien hier GPS-Koordinaten genannt, die Rückschlüsse auf Ihre letzten Aufenthaltsorte erlauben. Auch solche Daten gelangen durch einen Upload zur Nutzung eines Online-Tools möglicherweise in fremde Hände.
Die Lösung für Profis – eine cloudbasierte Bildverwaltung made in Germany
Wenn Sie auf diesen Artikel gestoßen sind, weil Sie gelegentlich ein paar Bilder verkleinern müssen, wird Ihnen die Paint-Variante vielleicht ausreichen. Wenn Sie hingegen regelmäßig mit der Aufgabe konfrontiert sind, große Bildmengen ins richtige Zielformat und in die passende Größe bringen zu müssen, und Sie dabei gleichzeitig Wert auf flexible Zugriffsmöglichkeiten legen, dann kommen Sie um eine professionelle Lösung nicht herum.
Wir von teamnext haben eine cloudbasierte Bildverwaltung entwickelt, die sich an Kunden richtet, die größere Medienpools erschließen, pflegen und nutzen müssen. Unser Media Hub unterstützt alle gängigen Bild- und Videoformate und ermöglicht eine einfache und schnelle Konvertierung in jede Größe und in die wichtigsten Endformate, natürlich auch per Stapelverarbeitung.
Außerdem wird bei uns ein besonders hoher Wert auf die datenschutzkonforme Speicherung aller Mediendateien gelegt. Wir verwenden keine Fremdtools und verarbeiten Ihre Daten ausschließlich auf Servern europäischer Rechenzentren: hochgesichert und DSGVO-konform.
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