Header-Grafik: Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven - Astronaut Buzz Aldrin mit US-Flagge auf Mond, verschiedene AusschnitteNASA (Public Domain)

Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven: So klassifizieren Sie Ihre Fotos und Videos richtig

Lesedauer: 8 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Wer die richtigen Begriffe für Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven kennt, kann fotografische und filmische Medien besser klassifizieren und verschlagworten. Das erhöht nicht nur die Auffindbarkeit der digitalen Assets, sondern schafft auch ein besseres Verständnis und eine effektivere Kommunikation im kreativen Prozess.

Grundsätzlich sorgt eine klare und eindeutige Terminologie für mehr Effizienz bei der Organisation von Medieninhalten (siehe kontrolliertes Vokabular). Dies ist insbesondere in professionellen Umgebungen wie Filmproduktionen, Bildagenturen und Medienarchiven unerlässlich.

In diesem Beitrag behandeln wir grundlegende Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven, die sowohl in der Fotografie als auch im Film von Bedeutung sind. Mit diesem Wissen können Nutzer von DAM-Lösungen* neues Bildmaterial (Fotos, Videos, Footage) systematisch und korrekt verschlagworten.

* DAM steht für Digital Asset Management, die engl. Fachbezeichnung für die Verwaltung von Mediendateien.

Was sind Einstellungsgrößen?

Einstellungsgrößen werden durch den Bildausschnitt, die Distanz zwischen Kamera und Motiv sowie den Zoomfaktor bestimmt. Sie definieren, wie viel von einem Motiv und seiner Umgebung im Bild sichtbar ist und können von der Totalen bis zur Detailaufnahme reichen. Die Wahl der Einstellungsgröße beeinflusst die Wirkung und Aussage eines Bildes oder Films, indem sie die Aufmerksamkeit des Betrachters lenkt und emotionale oder narrative Akzente setzt. Ein bewusstes Verständnis und der gezielte Einsatz von Einstellungsgrößen sind daher essenziell für die visuelle Gestaltung.

Die 5 wichtigsten Einstellungsgrößen

In Klammern dahinter jeweils die englische Bezeichnung, da in Fachkreisen oft nur damit gearbeitet wird.

1. Totale (Long Shot)

Die Totale zeigt das gesamte Szenario und gibt einen Überblick über die Umgebung und die Position der Figuren darin. Diese Einstellung eignet sich hervorragend zur Einführung einer Szene oder zur Darstellung von Landschaften.

Beispielbild Totale

Astronaut J. Irwin mit Lunar Rover (Apollo 15), Foto: NASA (PD)

2. Halbtotale (Medium Long Shot)

Die Halbtotale zeigt Personen oder Objekte in ihrem Umfeld, wobei Details erkennbar bleiben, ohne jedoch zu nah zu sein. Diese Einstellung wird oft in Gesprächsszenen verwendet, bei denen die Interaktion zwischen den Figuren und ihrer Umgebung von Bedeutung ist.

Beispielbild Halbtotale

Astronaut Buzz Aldrin mit US-Flagge (Apollo 11), Foto: NASA (PD)

3. Halbnahe (Medium Shot)

Die Halbnahe zeigt Personen von der Hüfte aufwärts. Sie eignet sich gut für Dialoge und Interaktionen, da sowohl die Körperhaltung als auch die Gesichtsausdrücke gut sichtbar sind; wenn man nicht gerade einen Raumanzug trägt ;)

Beispielbild Halbnahe

Bildausschnitt (siehe oben)

4. Nahaufnahme (Close-Up)

Die Nahaufnahme konzentriert sich auf das Gesicht oder ein spezifisches Detail. Sie ist ideal, um Emotionen oder wichtige Objekte hervorzuheben. In diesem Beispiel ist es das Gesicht von Buzz Aldrin, das sich hinter dem Helmvisier verbirgt.

Beispielbild Nahaufnahme

Bildausschnitt (siehe oben)

5. Detailaufnahme (Extreme Close-Up)

Die Detailaufnahme geht noch näher heran und zeigt nur einen kleinen Teil des Gesichts oder Objekts, wie ein Auge oder eine Hand. Sie wird verwendet, um besondere Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Detail zu lenken. In unserem Beispiel ist es der Abdruck, den Buzz Aldrins Stiefel auf der Mondoberfläche hinterlassen hat.

Beispielbild Detailaufnahme

Buzz Aldrins Schuhabdruck auf der Mondoberfläche, Foto: NASA (PD)

Die 6 wichtigsten Kameraperspektiven

Neben den Einstellungsgrößen beeinflussen auch die Kameraperspektiven die Wirkung eines Bildes erheblich. Sie bestimmen, wie das Motiv aus verschiedenen Blickwinkeln wahrgenommen wird. Im folgenden Abschnitt stellen wir Ihnen die 6 wichtigsten Kameraperspektiven vor. In Klammern jeweils die englische Bezeichnung, da in Fachkreisen oft nur damit gearbeitet wird.

1. Normalsicht (Eye-Level Shot)

Die Normalsicht zeigt das Motiv auf Augenhöhe. Diese Perspektive wirkt neutral und natürlich, da sie der menschlichen Sehweise entspricht. Sie wird häufig in Interviews verwendet.

Beispielbild Normalsicht

US-Astronaut John Glenn Jr., Foto: NASA (PD)


2. Untersicht (Low Angle Shot)

Bei der Untersicht blickt die Kamera von unten nach oben auf das Motiv. Diese Perspektive lässt das Motiv größer, mächtiger und oft bedrohlicher erscheinen. Sie wird häufig eingesetzt, um Autorität oder Überlegenheit zu betonen.

Beispielbild Untersicht

Saturn-Rakete (Apollo 12), Foto: NASA (PD)


3. Aufsicht (High Angle Shot)

Die Aufsicht zeigt das Motiv von oben. Diese Perspektive kann das Motiv kleiner und schwächer wirken lassen. Sie wird häufig verwendet, um Unterlegenheit zu betonen.

Beispielbild Aufsicht

Saturn-Rakete vor Start (Apollo 12), Foto: NASA (PD)


4. Vogelperspektive (Bird’s Eye View)

Die Vogelperspektive blickt senkrecht von oben auf das Motiv. Sie wird häufig verwendet, um einen umfassenden Überblick über eine Szene oder Landschaft zu geben.

Beispielbild Vogelperspektive

Apollo 11 Kommandomodul Columbia in Mondumlaufbahn, Foto: NASA (PD)


5. Froschperspektive (Worm’s Eye View)

Die Froschperspektive zeigt das Motiv von ganz unten, fast vom Boden aus. Sie kann Objekte besonders groß und imposant erscheinen lassen und wird meist eingesetzt, um die Wirkung des Motivs zu steigern.

Beispielbild Froschperspektive

Mars Rover Curiosity, KI-generiertes Bild


6. Schrägsicht (Dutch Angle)

Die Schrägsicht wird erzielt, indem die Kamera gekippt wird. Diese Perspektive erzeugt ein Gefühl von Unruhe, Spannung oder Desorientierung und wird häufig in Szenen verwendet, die ein instabiles oder emotional aufgeladenes Umfeld darstellen sollen.

Beispielbild Schrägsicht

Astronaut H. Schmitt mit US-Flagge, Foto: NASA (PD)

Fazit

Eine genaue Kenntnis der verschiedenen Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven ist für die Verschlagwortung von Medien mit einem DAM-System sehr hilfreich. Durch die richtige Verwendung dieser Begriffe können Sie Ihre Fotos und Videos präziser kategorisieren.

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