Die 10 wichtigsten Formate für Pixelgrafiken / Rastergrafiken
Inhaltsverzeichnis
Im folgenden Beitrag stellen wir Ihnen zehn Bildformate vor, die bei Pixelgrafiken (auch Rastergrafiken genannt) besonders gebräuchlich sind. Zur besseren Einordnung: Das Gegenstück zur Pixelgrafik ist die Vektorgrafik. Vektorbasierte Formate wie AI (Adobe Illustrator) oder SVG (Scalable Vector Graphics) werden oft für Logos und Illustrationen verwendet, Pixelformate hingegen für Fotos und detailreiche Bilder. Natürlich geht es hier nicht bloß um die technischen Fakten. Wir zeigen Ihnen auch, für welche Zwecke die jeweiligen Formate besonders geeignet sind und für welche nicht.
1. JPEG / JPG* (JPEG File Interchange Format)
benannt nach der Joint Photographic Experts Group
Auf Platz 1 unserer Liste steht mit JPEG das Format mit dem höchsten Verbreitungsgrad. Das wichtigste Feature des JPEG-Formats ist seine Komprimierungsfähigkeit. Speicherplatz wird bei JPEG eingespart durch die intelligente Kombination verlustfreier und verlustbehafteter Kompressionen. Bei der Gewichtung von Qualität und Speichergröße gibt es hier einen hohen individuellen Spielraum. Dadurch ist das Format besonders flexibel einsetzbar: Von der Speicherung hochaufgelöster Fotos in bester Qualität bis hin zu stark komprimierten Bildern für den Austausch im Web werden alle Zwecke abgedeckt.
Die Farbtiefe von JPEG entspricht mit 24-Bit (ca. 16,78 Millionen Farben) dem gängigen Standard. Auch für professionelles Farbmanagement ist JPEG durch die Unterstützung gängiger Farbprofile gerüstet. JPEG eignet sich also sehr gut für die Speicherung detail- und farbreicher Bilder. Ungeeignet ist das JPEG-Format hingegen für detailarme Grafiken mit geringem Farbumfang. Hier bieten sich insbesondere die Formate PNG und WebP an. Zudem sei noch erwähnt, dass JPEG die Metadatenstandards Exif, IPTC-IIM und XMP unterstützt und somit eine lückenlose Dokumentation ermöglicht. Viele weitere Details zum JPEG-Format finden Sie in diesem Blog-Beitrag.
* .jpeg ist die ungekürzte Dateiendung. Da DOS und ältere Windows-Versionen nur drei Zeichen als Endung vorsahen, wird bis heute oft zu .jpg gekürzt.
2. TIFF / TIF* (Tagged Image File Format)
Das TIF-Format kommt zum Einsatz, wenn keine Information fehlen darf. Die Rohdatenformate (RAW-Formate) der wichtigsten Kamerahersteller sind alle verlustfrei nach TIFF konvertierbar. Bei professionellen Fotografen ist das TIF-Format daher sehr beliebt, auch weil es eine Farbtiefe von 48-Bit unterstützt (Deep Color), was etwa 281 Billionen verschiedenen Farben entspricht.
Das TIF-Format lässt nur Algorithmen zu, die verlustfrei komprimieren. Mithin wird durch die Speicherung im TIF-Format in den allermeisten Anwendungsfällen** eine deutlich größere Datei erzeugt als bei einer Speicherung derselben Daten im JPEG-Format. Besonders groß werden TIFF-Dateien natürlich, wenn mit 48-Bit Farbtiefe gearbeitet wird. In dem Fall können hochaufgelöste Mittelformat-Scans durchaus ein halbes Gigabyte groß werden. Wie bei JPEG werden auch von TIFF gängige Farbprofile und Metadatenformate unterstützt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das TIF-Format ideal für diejenigen ist, die keine Kompromisse eingehen möchten und die für den Erhalt jeglicher Information bereit sind, deutlich mehr Speicherplatz zu verbrauchen. In der Praxis sind dies meist Fotografie-Enthusiasten oder Institute, die für wissenschaftliche, medizinische oder kriminologische Zwecke Bilddokumentation betreiben müssen. Für den durchschnittlichen Privatanwender hat das TIF-Format hingegen keine Relevanz.
* Siehe Anmerkung oben. / ** Ausnahmen bilden Grafiken mit geringer Farbtiefe (unterhalb 8-Bit).
3. PNG (Portable Network Graphics)
Das PNG-Format ist das meistverwendete verlustfreie Grafikformat für Pixelgrafiken / Rastergrafiken im Internet und aufgrund dieses hohen Verbreitungsgrades zu Recht auf Platz 3 dieser Liste.
Die Möglichkeit der verlustfreien Kompression hat PNG mit TIFF gemeinsam, allerdings kommen bei PNG Kompressionsalgorithmen zum Einsatz, die im Ergebnis etwas effizienter sind. PNG-Dateien liegen beim Speicherplatzbedarf also ein wenig unterhalb von verlustfrei codierten TIFF-Dateien.
Für detailarme Grafiken eignet sich das PNG-Format perfekt, auch weil Farbtiefen unter 8-Bit unterstützt werden. In solchen Fällen besteht gegenüber JPEG (mindestens 8-Bit Graustufen) also ein Vorteil. Einen weiteren Pluspunkt sammelt PNG durch die Unterstützung von Transparenz. Dadurch wird das Format insbesondere für die Speicherung von freigestellten Grafiken oder Logos interessant (TIFF beherrscht dies übrigens auch).
Fotos sollte man hingegen nicht im PNG-Format speichern. Zum einen wäre die Dateigröße unnötig hoch, zum anderen sind die Möglichkeiten begrenzt, das Foto mit Metadaten zu versehen, da keine volle Unterstützung der Standards Exif oder IPTC gegeben ist. Falls Sie doch einmal Fotos im PNG-Format vorliegen haben sollten, können Sie hier nachlesen, wie Sie mit einfachen Mitteln PNG-Dateien ins JPEG-Format konvertieren können.
Zusammengefasst: PNG ist das Standard-Format für Logos und Grafiken im Web – noch, muss man sagen, denn mit WebP gibt es ein Konkurrenzformat, das die klassischen Webformate (PNG, JPEG, GIF) ersetzen könnte. Mehr dazu unten.
4. GIF (Graphics Interchange Format)
Das GIF-Format wurde bereits Ende der 80er entwickelt, galt zwischenzeitlich schon als ausgestorben, aber erlebte ab 2010 ein Comeback. In seiner ursprünglichen Version unterstützt GIF lediglich 256 Farben (8-Bit) und Einfarbentransparenz. Zwar lassen spätere Versionen über technische Tricks auch höhere Farbtiefen zu, aber das soll uns hier nicht weiter interessieren.
Beliebt und verbreitet ist das Format vor allem, weil es die Speicherung vieler Einzelbilder in einer Datei vorsieht, mithin Animationen ermöglicht werden (Stichwort animated GIFs). Zudem sorgt die Kombination aus geringer Farbtiefe und verlustfreier Kompression für kleine Dateigrößen. Aufgrund dieser Spezifikationen ist GIF das Standard-Format für Bewegtbild-Memes geworden. GIFs sind derart populär, dass der Begriff oft als Synonym für Kurzanimationen verwendet wird, unabhängig davon, ob das Format tatsächlich verwendet wurde.
5. WebP (Web Picture)
ausgesprochen: weppy
WebP ist ein quelloffenes Dateiformat für den Einsatz im Internet. Google hat es als Ersatz für die Webformate JPEG, PNG und GIF entwickelt. Alles, was die genannten Formate können, kann WebP genauso gut oder besser. In puncto Kompression kann WebP mit Dateien überzeugen, die bei gleicher Qualität kleiner oder bei gleicher Größe von höherer Qualität sind als die der klassischen Formate. Hierbei unterstützt WebP sowohl verlustbehaftete und als auch verlustfreie Kompressionsmodi.
Animationen, wie man sie von GIFs kennt, kann WebP ebenfalls darstellen. Außerdem bietet WebP Transparenz und Farbmanagement über ICC-Farbprofile. Die Metadatenstandards Exif und XMP werden voll unterstützt, lediglich auf das in die Jahre gekommene IPTC-IIM-Datenformat muss verzichtet werden. Das ist aber kein Problem, da alle IPTC-Felder auch über XMP abgebildet werden können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass WebP das zukünftige Webformat für Pixelgrafiken / Rastergrafiken ist. Noch ist der Verbreitungsgrad eher gering, das ändert sich aber von Jahr zu Jahr. Stellen Sie sich also gedanklich schon mal auf die Omnipräsenz von Weppy ein.
6. BMP (Windows Bitmap)
Bitmap ist neben pixmap eine weitere englische Bezeichnung für das, was wir Pixelgrafik oder Rastergrafik nennen. Im Grunde sprechen wir also schon die ganze Zeit über Bitmaps. Bei Dateien mit der Endung .bmp handelt es sich um Windows Bitmaps. Das BMP-Format wurde mit Windows 3.0 eingeführt (1990). Man kennt es hauptsächlich von Microsoft Paint. BMP-Dateien werden unkomprimiert gespeichert. Die Dateien werden mithin sehr groß und sind für Internetanwendungen nicht gut geeignet. Demensprechend folgte auch kein Siegeszug im Web. Heute ist das Format nur noch bei Paint-Nostalgikern beliebt und ansonsten kaum noch in Gebrauch.
7. HEIF (High Efficiency Image File Format)
HEIF ist ein Containerformat, das all diejenigen kennen werden, die ein iPhone, ein iPad oder einen Mac besitzen. Ab iOS 11 bzw. macOS High Sierra ist HEIF auf den genannten Geräten als Standardformat für die Speicherung von Fotos vorgesehen. Die Dateiendung lautet meistens nicht .heif, sondern .heic, was bedeutet, dass HEVC als Codec eingesetzt wurde. Entwickelt wurden HEIF und HEVC von der MPEG (Moving Picture Experts Group), einer Expertengruppe, die man von den MPEG-Video-Formaten her kennt.
Die Kompressionsalgorithmen, die bei HEVC zum Einsatz kommen, sind im Ergebnis effektiver als die von JPEG. HEIC-Dateien benötigen mithin weniger Speicherplatz bei gleicher oder besserer Qualität. Mittlerweile unterstützt auch Windows 10 die Wiedergabe des Formats. Sollte sich der Verbreitungsgrad erhöhen, bekommt JPEG neben WebP also eine weitere ernsthafte Konkurrenz. Falls Sie noch genauer wissen möchten, was sich hinter den vielen Abkürzungen verbirgt: Wir haben einen ganzen Artikel zum Thema HEIF / HEIC geschrieben.
8. PSD (Photoshop Document)
Jeder, der mit professioneller Fotobearbeitung zu tun hat, kennt Adobe Photoshop. Photoshop ist DAS Programm, wenn es darum geht, digitale Fotos zu optimieren, zu verfremden oder zu collagieren – und PSD ist das proprietäre Format von Photoshop. Sämtliche Bild- und Bearbeitungsdaten (Hintergrund, Pfade, Ebenen, Texte) werden beim PSD-Format verlustfrei in einer Datei gespeichert. Die Dateien können daher sehr groß werden. PSD ist natürlich kein Endformat, sondern ein Bearbeitungsformat. Trotzdem lassen sich PSD-Dateien auch mit anderen Programmen anzeigen, z.B. mit IrfanView, ACDSee oder GIMP.
9. XCF – (eXperimental Computing Facility)
XCF ist das native Dateiformat des freien Bildbearbeitungsprogramms GIMP, das eine schlanke und kostenlose Alternative zu Photoshop ist. Genauso wie PSD speichert das Format sämtliche Bild- und Bearbeitungsdaten verlustfrei in einer Datei. XCF-Dateien können also ebenfalls sehr groß werden. Das Format kann mit anderen Programmen wie IrfanView oder Paint.NET angezeigt werden, allerdings oft nur, wenn entsprechende Plugins installiert wurden.
10. DNG – (Digital Negative)
Das DNG-Format ist ein offenes Rohdatenformat (RAW-Format), das von Adobe entwickelt wurde, um einen Standard in diesem Bereich zu schaffen. Rohdaten sind unbearbeitete Daten, die auf das Speichermedium einer Digitalkamera geschrieben werden. Nahezu alle Kamerahersteller haben hierfür ihr eigenes, d.h. proprietäres Format. Das DNG-Format wird zwar mittlerweile von vielen Kameras unterstützt, abgelöst wurden die proprietären Rohdatenformate dadurch allerdings nicht. Der Anspruch, DNG als industrieweiten Standard zu etablieren, konnte also nicht erfüllt werden. Gleichwohl eignet sich das Format gut zum Austausch von Rohdaten, da es natürlich von Adobe Photoshop und Lightroom sowie von RAW-Konverter-Tools wie Capture One oder dcraw unterstützt wird und zudem die gängigen Metadatenformate eingebettet werden können.
Pixelgrafiken / Rastergrafiken konvertieren – testen Sie die Bildverwaltung von teamnext
Bei der Verwaltung eines größeren Medienpools fallen meistens verschiedenste Bildformate an. Häufig hören wir in diesem Zusammenhang Fragen, bei denen es um die Konvertierung von Dateiformaten geht.
(z.B. „wie kann ich ein Bild in PDF umwandeln?“ oder „wie kann ich ein PNG nach JPG konvertieren?“ etc.)
Da sich mit Windows-Bordmitteln wie Paint und Fotos (oder Vorschau unter macOS) nur Standardformate öffnen und konvertieren lassen, sollten Sie darüber nachdenken, eine professionelle Bildverwaltungssoftware einzusetzen.
Achten Sie beim Einkauf einer solchen Software darauf, dass alle hier aufgeführten Bildformate unterstützt werden und eine Konvertierung in jedes dieser Formate möglich ist.
Falls Sie die Möglichkeiten einer cloudbasierten Bilddatenbank bzw. eines Digital Asset Management Systems einfach mal ausprobieren möchten, dann können Sie hier eine kostenlose 14-tägige Testphase für den teamnext | Media Hub starten. Zusätzlich können Sie natürlich jederzeit einen Termin für eine Online-Produktdemo mit einem unserer Experten buchen. Benutzen Sie hierfür einfach unser Kontaktformular.